Im Jahre 1983 wurde das spiralförmige Bakterium Helicobacter pylori auf der Magenwand und in der darüber liegenden Schleimbarriere durch MARSCHALL und WARREN (wieder) entdeckt. Nachdem ihre Entdeckung lange Zeit nicht ernst genommen worden war, kam es 1989 zum Durchbruch. Im Dezember 2005 wurden die beiden Forscher für ihre Arbeit mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Heute weiß man, dass etwa 80 – 90 % der Gastritiden Helicobacter-induziert sind, 75 % der Magengeschwüre und praktisch alle Zwölffingerdarmgeschwüre. Eine Untersuchung auf Helicobacter pylori ist daher heute ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik von Magenerkrankungen. Eine chronische Infektion ist ein Risikofaktor für die Entstehung des Magenkarzinoms und des MALT-Lymphoms. Aus diesem Grund hat die WHO den Erreger 1994 als Gruppe-1-Kanzerogen eingeordnet. Mit einer Prävalenz von weltweit über 50 % ist die H. pylori-Infektion einer der häufigsten chronischen bakteriellen Infektionen. In Deutschland rechnet man mit 33 Mio. Infizierten.