Unser Körpergewicht wird normalerweise durch ein komplexes System aus neuronalen Botenstoffen in relativ engen Grenzen von wenigen Kilogramm konstant gehalten. In diesem Regulationssystem spielt Leptin eine wichtige Rolle. Leptin, ein Adipokin, wird im weißen Fettgewebe produziert und gelangt über den Blutkreislauf in den Körper. Als Botenstoff zwischen bestimmten Gehirnarealen und den Fettreserven reguliert es den Appetit, Energieverbauch und die Nahrungsaufnahme. Es bewirkt gewissermaßen als Adipostat eine langfristige Regulation des Körpergewichtes. Die Vermehrung der Fettdepots bei Adipositas geht mit einem erhöhten Leptinspiegel im Plasma einher, während eine Gewichtsabnahme diesen reduziert. Bei adipösen Patienten besteht jedoch trotz Hyperleptinämie eine zelluläre, zentrale Resistenz gegenüber der gewichtsreduzierenden Wirkung des Hormons, deren genaue Ursachen aber noch ungeklärt sind. Leeren sich nachts die Fettdepots, wird je nach Entleerungszustand durch Fettzellen weniger Leptin gebildet, der Appetit steigt (Yo-Yo-Effekt nach Diäten). Schlafmangel senkt die Leptinspiegel übrigens stark, was das Risiko der nächtlichen Nahrungsaufnahme und damit von Übergewicht steigert.