Der Madenwurm ist weltweit verbreitet und mit mehr als 1,2 Mrd. befallenen Menschen einer der häufigsten Würmer überhaupt. Die Erwachsenen, etwa 1 cm langen Weibchen parasitieren im Darmlumen des Enddarmes vorwiegend von Kindern (oder meist gleich der ganzen Familie) und haben einen spitz auslaufenden Schwanzbereich. Die nur 2-6 mm langen Männchen sterben bald nach der Kopulation ab und werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Bei der normalen Stuhluntersuchung werden sie jedoch nur selten gefunden. Die Weibchen kriechen nachts aus dem Anus heraus und legen ihre Eier (ca. 10 000) in der Analregion ab. Bereits 5 Stunden nach der Eiablage enthalten die Eier in der Analspalte eine infektionsfähige Larve. Die Erstinfektion des Menschen erfolgt über die Aufnahme von larvenhaltigen Eiern, bei bestehender Infektion findet meist eine wiederholte Selbstinfektion statt. Die meisten Patienten haben starken Juckreiz im Analbereich. Bei Kindern kann das zu Unruhe und Schlaflosigkeit führen. Der Juckreiz veranlasst zum Kratzen und dadurch gelangen die auf die perianale Haut abgelegten Eier auf die Finger bzw. unter die Fingernägel. Die Übertragung erfolgt außer durch Fingerlutschen auch durch Anfassen gemeinschaftlich benutzter Toiletten, den beim Bettenschütteln entstehenden Staub, aerogen auch durch Staub im Klassenzimmer, durch Händereichen oder auch durch retrogrades Einwandern der Larven in den Darm. Nach dem Verschlucken der oral aufgenommenen Eier schlüpfen die Larven im Magen oder im Zwölffingerdarm aus. Sie heften sich an die Darmschleimhaut, häuten sich hier zweimal und wandern dann darmabwärts in den unteren Dünndarmbereich. Nur selten kommt es zu direkten Schäden, Darmbeschwerden oder Diarrhöen.
Weitere Wurmeier und Protozoenoozysten werden in der Regel dann untersucht, wenn der Verdacht auf eine parasitäre Infektion des Verdauungstrakts besteht. Für diese Analyse muss eine separate Stuhlprobe eingesendet werden.